Nach einem kurzen Frühstück begann unser Tag heute mit einem Spaziergang durch Teheran zum Robocup Gelände. Da gestern leider nicht alle ihre täglichen Portionen Reis aufgegessen hatten, war uns die Wetterfee nicht hold und statt sonnigem Aprilwetter mussten wir uns mit Wolken und Nieselregen begnügen.
Wie wir bereits aus unseren vergangenen Reisen nach Teheran wussten, können Verkehrsregel in Teheran sehr flexibel ausgelegt werden. So werden rote Ampeln im Allgemeinen maximal als Aufforderung zum Hupen interpretiert, bevor man über die Kreuzung fährt und verpasst man eine Ausfahrt auf der Autobahn, wird einfach der Rückwärtsgang eingelegt, um schneller zum Ziel zu kommen.
Auch hört man von Leuten, die während der Busfahrt seekrank wurden, weil sie den impulsiven Fahrstil nicht gewohnt sind.
Sicher an der Messehalle angekommen, begannen gleich die ersten Tests unseres Systems, die Regelung schraubte an der Regelung mit neuen Encodern, die Strategie verbesserte die Verwendung der Chip-Kicks und die Mechanik reparierte kleinere Mängel und kalibrierte fleißig die Hochschüsse.
Zu Mittag gab es wie jeden Tag eine Berg Reis, der mit einer etwas dunkler angebratenen Tomate garniert, persisches Kebab begrub. Auch heute erfreute sich die Tomate nicht bei allen Teammitgliedern großer Beliebtheit, sodass wir wohl auch morgen wieder mit eher tristem Wetter rechnen müssen. Nach dem kulinarischen Ausflug in die persische Küche startete auch direkt unser zweites Testspiel gegen das Team Parsian aus dem Iran.
Nach einer unspektakulären Anfangsphase ging das gegnerisches Team in der siebten Minute nach einem indirekten Freistoß unerwartet in Führung. Beim folgenden Anstoß passte unsere Nummer 1 vom Anstoßpunkt nach rechts außen auf Nummer 6, die direkt Richtung Tor abzog. Die Verteidigung der Parsians war darauf nicht vorbereitet, auch der Torwart hatte keine Zeit zu reagieren und somit landete der scharf geschossene Ball direkt in der rechten Ecke des gegnerischen Tores. Ausgleich!
Unsere Roboter waren jetzt in Angriffslaune und schossen noch zwei weitere Tore in der ersten Halbzeit. Die folgende Halbzeit verlief hingegen eher langweilig, da beide Verteidigungen jeden Angriff im Keim erstickten, sodass wir das zweite Testspiel mit einem Endstand von 3:1 für uns entscheiden konnten.