IranOpen 2011: Spielerische Höhepunkte am Freitag

Der Tag begann mit der erwarteten Ernüchterung: gegen Skuba konnten unsere Roboter nicht viel ausrichten. Der Gegner war schneller, stärker und strategisch besser ausgerichtet, sodass wir am Ende darüber froh waren, nicht 10:0 rauszufliegen, sondern nur neun Treffer kassiert zu haben.

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In der Gruppenwertung haben wir damit den erwarteten zweiten Platz erreicht. Laut Modus mussten wir gegen den Drittplatzierten der anderen Gruppe um den Einzug ins Halbfinale spielen. Mit Omid erwartete uns dabei ein iranisches Team, das wir durch zwei Eigentore und einen weiten Schuss, bei dem der Torwart nicht reagierte, mit 3:0 besiegen konnten.

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In den Final-Fours standen sich somit Skuba und die Immortals sowie ER-Force und MRL gegenüber, ein alter Bekannter aus vorherigen RoboCup-Turnieren, bei denen es auch schon spannende Spiele in dieser Konstellation gab. Doch bei den diesjährigen IranOpen hatten wir unser erstes Testspiel gegen MRL mit 5:0 verloren. Sollte also das Halbfinale eine klare Sache werden?

Der Referee der Partie, ein Mitglied des iranischen Technical Committees, hatte wirklich alle Hände voll zu tun. Satte zwei Stunden dauerte die Partie an, bis eine Entscheidung herbeigeführt werden konnte. Zwar konnten MRL durch einen Abwehrfehler unsererseits in Führung gehen, jedoch folgte jedem Treffer fast postwendend der Ausgleich. MRL hatte Probleme, die Regeln einzuhalten, was ihnen immer wieder Strafen vom Schiedsrichterteam einbrachte. So dezimierten sie sich zeitweise auf drei Roboter, da sie uns einen Freistoß nicht ausführen ließen, oder handelten sich mehrere Penalties ein, da mehrere Verteidiger im eigenen Strafraum unseren Angriff unterbanden – Multiple Defense ist verboten, da damit praktisch keine Treffer mehr möglich sind. Zwischenzeitlich wurde sogar der – regeltechnisch erlaubte – Videobeweis angefordert. Ein MRL-Roboter hatte den Ball an seiner Schussvorrichtung und schob sich langsam, aber unaufhaltbar in Richtung unseres Tors. Auch unseren Torwart schob er mit ins Tor. Dabei hätten zwei Regelübertretungen auftreten können: „Touching the Goalkeeper“, das Berühren des Torwarts ist nicht erlaubt. Da aber der Ball zwischen den beiden war, war dies wohl nicht gegeben. Außerdem ist das Führen des Balles über mehr als 50cm nicht erlaubt. Da er außerhalb des Strafraums begonnen hatte, und dieser 50cm groß ist, war diese Übertretung wohl gegeben. Das Tor wurde dann auch nicht gezählt, allerdings bemerkte der Referee, dass unser vorheriges Tor ungültig war – „Double Touch“. Unser Roboter hatte einen Freistoß nach vorne gekickt. Die gegnerischen Roboter reagierten überhaupt nicht, was unser Roboter zum Anlass nahm, dem Ball nachzufahren und ihn ins Tor zu hämmern. Bemerkt hatte diesen „Double Touch“ irgendwie niemand. Eine Anweisung über die Endgültigkeit von Entscheidungen des Referees gibt es im Regelwerk noch nicht.

Am Ende der regulären Spielzeit stand es unentschieden, und somit mussten die Teams in die Verlängerung. Auch dort egalisierten sich die Treffer – auch wenn wir bis 10 Sekunden vor Schluss mit 4:3 in Führung waren. Im Elfmeterschießen musste damit die Entscheidung getroffen werden. Und obwohl die Iraner ihren einzigen Elfmeter im Spiel neben das Tor setzten und wir unsere zwei Elfmeter verwandelten, tauschten diese Rollen am Ende. MRL schoss mit genialer Technik unhaltbar für uns ins Eck, während wir nur ein paar Elfmeter verwandeln konnten. Damit stand der Finalgegner für Skuba fest, wir dürfen im Spiel um Platz Drei gegen die Immortals antreten, die wir in der Vorrunde bereits besiegt hatten. Aber dass das nichts sagt, hatten wir ja schon beim MRL erfahren dürfen. Das spannende Spiel hatte überhaupt nichts mehr mit dem einseitigen Testspiel zu tun, es zog das Publikum fast zwei Stunden in seinen Bann und hatte am Ende den für das Publikum günstigen Ausgang. Jan bedankte sich vor dem Spiel für die Einladung zu den IranOpen 2011 und die überaus umsorgende Betreuung vor Ort. Außerdem befestigten wir einige iranische Flaggen an unseren Roboter und ließen sie vor dem Spiel in Formation fahren, was uns sicherlich einige Sympathiepunkte einbrachte.

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Am Abend gingen wir in Teheran in einem recht noblen Restaurant essen. Dort waren von normalen Leuten bis zur High Society alle vertreten und wir erkannten, dass der Berg Reis, den wir bisher mittags immer bekamen, im Iran einfach normal ist – die leckeren Gerichte im Restaurant wurden auf kleinen Tellern gebracht, der Hauptteller war gehäuft mit Reis beladen. Aber man gewöhnt sich an alles, und wenn es Karottenmarmelade zum Frühstück ist 😉

Am Samstag geht es nun um Platz Drei gegen die Immortals. Am Sonntag steht noch ein Tag in Teheran an, den wir bereits gespannt erwarten, da wir bisher außer Hotel und Messegelände noch nicht viel vom wahren Leben in Teheran gesehen haben.

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IranOpen 2011: Lasst die Spiele beginnen…

Der Tag begann mit der großen Eröffnungsveranstaltung der IranOpen 2011. Am heutigen Tag waren erstmals Zuschauer zugelassen, die auch in recht großer Zahl kamen und die (Roboter-)Akteure für gelungene Spielzüge mit Applaus bedachten. So erhielten die Spiele ein ganz anderes Ambiente.

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Währenddessen ist auch das letzte Team angekommen. Der amtierende Weltmeister der Small-Size-League, Skuba aus Thailand, hatte Probleme mit dem Flug und verpasste deshalb die beiden Setup-Days. Der erste Tag zeigte allerdings, dass die Roboter fit waren – im Gegensatz zu ihren Erschaffern, denen der Schlaf in dieser Nacht verwehrt blieb.

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Auch ER-Force begann das Turnier heute, und zwar mit einer respektablen Sieges-„Serie“ – zwei Spiele, zwei Dreier, die nach Erlangen geholt werden konnten.

Im ersten Spiel stand mit KN2C aus dem Iran ein noch nicht sehr weit entwickeltes Team auf der Agenda. Demzufolge fiel der Sieg mit 10:0 auch sehr hoch aus – bei zehn Toren einer Mannschaft werden Spiele in der Small-Size-League abgepfiffen. Trotzdem konnten in diesem Spiel noch einige Fehler gefunden werden, die dann in der nachfolgenden Pause teilweise behoben worden sind. Vor allem das Passspiel wurde verbessert, auch wenn es bei weitem noch nicht perfekt ist. Am heutigen Abend müssen noch ein paar Unzulänglichkeiten im Pathfinding repariert werden, die immer wieder zu ungewollten Ballverlusten führten.

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Mit dem Spiel gegen die Immortals, ebenfalls ein iranisches Team, stand und fiel der Erfolg unseres Teams auf den IranOpen. Dementsprechend gespannt wurde dieses Match erwartet – auch wenn Peter und Beni bis fünf Minuten vor Spielbeginn noch mit „Frozen Bubbles 2“ beschäftigt waren und deshalb der Schuss unseres Gamma-Roboters weiterhin klemmte. Zum Glück gab’s im Spiel damit dann keine Probleme. Der Spielverlauf war genauso spannend – bereits in der 3. Spielminute vergab unser Stürmer eine Großchance, da er statt dem Linearschuss den Hochschuss verwendete und damit über das halbleere Tor pfefferte. Nur eine Zeigerumdrehung später touchierte der Ball nach einem strammen Schuss das Lattenkreuz – leider auf der Außenseite. Doch dann kam die Stunde des Passspiels – nach einem Querpass lag der Ball dem Rechtsaußen genau richtig auf der Schussklappe und zappelte damit im „Netz“.

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Die beiden folgenden Tore zum 2:0 und 3:0 erfolgten nach Torwartfehlern, da der gegnerische Keeper sich mit seinen eigenen Abwehrkollegen verhakte und so der Ball im Strafraum frei zum Einnetzen bereit lag. Damit markierten die ER-Force Robots gleichzeitig den Endstand, da ein letztes Tor wegen einer unerlaubten Torwartberührung durch unseren Stürmer aberkannt wurde.

Unser Schiedsrichtergespann mit Michael als Hauptschiedsrichter und Jan an der Refbox – dem Programm, mit dem die Entscheidungen an die Roboter weitergegeben werden – war heute bereits zweimal im Einsatz, unter anderem im Eröffnungsspiel.

Neben den spielerischen Weiterentwicklungen kamen wir heute durch einige Gespräche mit Einheimischen auch mit dem iranischen „Way-of-life“ näher in Kontakt. Ein Großteil der vom deutschen Auswärtigen Amt herausgegebenen Reisehinweise trifft nur bedingt auf die Realität in der iranischen Gesellschaft zu, teilweise wird auch ein sehr negativer Eindruck vermittelt. Gerade uns Deutschen treten unsere Gastgeber sehr zuvorkommend entgegen und sind stets bemüht, uns den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Die junge Generation ist nicht so verschieden von der anderer Länder. Dies alles sind Erfahrungen, die man sicherlich nur vor Ort machen kann und die diese Reise auf jeden Fall bereichern.

Morgen steht nun das Match gegen Skuba an. Skuba verfügt über zwei komplette Robotersätze und kann somit Ausfälle nahezu unbegrenzt kompensieren. Ihre verwendete Hardware lässt auch so manch anderes Team erblassen, so dass dieses Spiel sicherlich das schwerste der Vorrunde wird.

IranOpen 2011: Zweiter Setup-Day

Der zweite Tag wurde von uns zu einem Testspiel gegen das iranische Team MRL genutzt. Dabei konnten noch einige Schwachstellen aufgedeckt und teilweise auch schon behoben werden. Da unsere Roboter zum Schuss zu viel Zeit benötigten, wurden sie von den Gegnern dabei gestört und es kam selten zum Torabschluss. Nun positionieren sich die Roboter nur noch so genau, wie gerade nötig um nicht vorbei zu schießen.

Am gestrigen Abend erwartete uns außerdem noch eine Überraschung: ein Hotelwechsel stand an. Der Grund ist uns inzwischen bekannt. Da ein anderes Team eine wahre Odyssee vom Flughafen zum Hotel hinter sich hatte und dann noch braunes Wasser aus der Dusche kam, war es unseren iranischen Gastgebern anscheinend lieber, alle deutschen Teams in ein besseres Hotel zu bringen. Dort ist es nun wirklich sehr angenehm, außerdem ist es in Laufnähe zum Messegelände und wir brauchen nicht mehr auf einen Bus zu warten.

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ER-Force auf den IranOpen 2011

Um zwei Uhr Ortszeit erreichten wir den Flughafen in Teheran. Nachdem uns die Visa bewilligt wurden, nahm uns ein "Welcome Committee" am Ausgang in Empfang und brachte uns ins Hotel. Die Hotelanlage wird vom National Olympic Committee betrieben.

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Am ersten Tag wurden noch letzte Änderungen an den Spielfeldern vorgenommen. So sind die Linien für ein Team zu dick aufgetragen, da ihre Roboter mit den Schussklappen daran hängen bleiben. Auch die vorgegebenen Farben zur Identifikation der Roboter sind nicht ganz einfach zu kalibrieren.

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Das erste Kamerateam kam bereits bei uns am Tisch vorbei, um ein Interview zu führen.

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Angekündigt wurde uns am Abend noch ein Umzug in ein anderen – besseres – Hotel, auch wenn uns der Grund dafür nicht bekannt ist.