RoboCup 2019 – Ankunft in Sydney

Nach viel zu vielen langen Stunden im Flugzeug sind wir am Sonntag Morgen in Australien angekommen. Da wir erst nachmittags in unsere Zimmer konnten, haben wir den Tag genutzt, um die Stadt unsicher zu machen. Nach ersten kleinen Einkäufen (hauptsächlich SIM-Karten und Kaffee) sind wir dann in Richtung des Hafens gelaufen. Von dort aus sind wir an dem National Maritime Museum mit der großartigen Aufschrift „MU-SEA-UM“ vorbei, haben die riesige Harbor Bridge und das gar nicht so riesige Sydney Opera House passiert und haben uns schließlich im benachbarten botanischen Garten, der eher eine Parkanlage war, als ein Garten, ausgeruht.

Nachdem noch jeder mit Jetlag zu kämpfen hatte, war der Abend sehr kurz und alle waren froh, endlich ins Bett zu dürfen. Ab heute (Montag) wird fleißig an den Robotern gearbeitet, sodass wir für das Turnier der kommenden Tage gut aufgestellt sind.

RoboCup 2019 – Sydney wir kommen!

Es ist wieder soweit. Wir nähern uns mit großen Schritten dem RoboCup. Am 28. Juni heben wir spätabends ab und fliegen nach Sydney in Australien. Der Wettkampf an sich findet vom 2. bis zum 7. Juli statt.
Bei uns bleibt es spannend, unser SSL-Team weiß noch nicht wie viele unserer neuen Roboter antreten werden und wie gut sie funktionieren werden. Bis zum Abflug bleibt jedenfalls keine Sekunde ungenutzt, um alle Roboter nochmal auf Vordermann zu bringen.
Wir sind alle sehr aufgeregt und freuen uns, dass wir auch dieses Jahr wieder beim RoboCup antreten dürfen.
Unser erstes Spiel wird am Donnerstag, den 4 Juli, um 11 Uhr (Ortszeit, Sydney) stattfinden, d.h. 3 Uhr in der Nacht in Deutschland. Unsere Gegner werden das niederländische Team Twente aus Enschede sein.

21.06.2018 | Logistics | Unterm Strich steht ein hervorragender vierter Platz

Heute ist Finaltag und zum ersten Mal ist auch unser Team im kleinen Finale vertreten. Die Begegnungen lauten ER-Force gegen Carologistics (Aachen) im Spiel um Platz drei. PYRO (Lille, Frankreich) und GRIPS (Graz, Österreich) spielen um die Weltmeisterschaft. Somit stand im Vorfeld fest, dass der 6-fache Serienweltmeister aus Aachen in diesem Jahr abgelöst wird.

Das nervenaufreibende Finalspiel gegen Carologistics war von sehr vielen technischen Problemen und Schiedsrichterentscheidungen geprägt. Zudem erreichte unser Team, wie in der Round Robin ein tolles 24:24 Unentschieden. Um den dritten Platz zu bestimmen wäre es nach dem Regelwerk des RoboCups zu einem Münzwurf gekommen, jedoch konnten sich die Teams mit den Offiziellen auf ein Wiederholungsspiel einigen. Diese verlief dann technisch reibungslos und ER-Force konnte das tolle Greiferkonzept in vollem Einsatz zeigen. Leider ging das Nachholspiel mit denkbar knapp mit 24:22 verloren, wodurch unser Team den vierten Platz belegt.

Unterm Strich steht nach sechs aufreibenden und langen Tagen in Montreal ein super vierter Platz in der Weltmeisterschaft und der Sieg in der Technical Challenge. Weiterhin stellte das Team einen neuen persönlichen Punkterekord auf, was den stetigen Entwicklungsprozess und Wissensgewinn der letzten drei Jahre widerspiegelt.

Nun steht der Abbau der Roboter und die Auszeichnung während der Award-Ceremony an. Zurück in Erlangen heißt es dann „Lessons Learned“ und die Vorbereitung für 2019 in Sydney treffen.

See you next year in down under!

20.06.2018 RoboCup 2018 | Logistics | Qualifikation fürs kleine Finale und SIEGER der Technical Challenge

Nach der vorzeitigen Qualifikation für die Playoffs startete das Team ER-Force mit viel Rückenwind in den letzten Tag der Hauptrunde der RoboCup Logistics League. Zudem standen für den Nachmittag die ersten Spiele der Playoffs und am Mittag der zweite Teil der „Technical Challenge“, die „Markerless Recognition“ auf dem Programm. Ein abwechslungsreicher Tag stand folglich bevor.

Wie im letzten Jahr entschloss sich das Team den Software-Stack in der Nacht einer Restrukturierung zu unterziehen, um ein beschleunigtes Set-up zu gewährleisten. Dies sollte sich, wie im letzten Jahr, als fatal herausstellen.

Die Rechnung für diesen Plan bezahlte das Team im ersten Spiel des Tages, das zugleich das letzte in der Round-Robin darstellte. Aufgrund der Code-Restrukturierung wurden die Abhängigkeiten nicht richtig aufgelöst, wodurch man eine herbe 27:10 Niederlage gegen die starken GRIPS (Österreich) hinnehmen musste. Zum Glück stand zu diesem Zeitpunkt der Einzug in die Playoffs schon fest.

Im Anschluss erfolgte die Zuteilung in die Playoff-Gruppen. In dieser zweiten Turnierrunde tritt unser Team dieses Jahr gegen PYRO (Frankreich) und Baby Tigers-R (Japan) an. Es werden in beiden Playoff-Gruppen drei Spiele im Modus „Jeder-gegen-Jeden“ ausgetragen, wobei lediglich Punkte für gewonnene Spiele vergeben werden. Die im Spiel erzielten Punkte gehen nicht in die Gruppenplatzierung ein. Die jeweils Erstplatzierten tragen am Finaltag den Weltmeister aus, die Zweitplatzierten spielen um Platz 3. Aufgrund des engen Zeitplans der Liga muss unser Team beide Spiele der Playoffs noch an diesem Nachmittag absolvieren.

Zwischen der Round Robin und den Playoffs wurde die „Markerless Recognition“ der „Technical Challenge“ ausgetragen. Ziel ist es, zwei zufällig gewählte Maschinen im Spielfeld zu erkennen ohne dabei auf die Alvar-Tags zurückgreifen zu dürfen. Zusätzliche Punkte gibt es zudem, wenn sich der Robotino nach der Maschinenerkennung korrekt vor der Input-Seite der Anlage ausrichtet. Hierfür trainierte Valentin Garbe zwei neuronale Netze, bei dem eines die Maschinenerkennung durchführte und das zweite die Orientierung der Anlage ermittelte. ER-Force konnte beide Anlagen richtig erkennen sowie zusätzlich die Orientierung und Ausrichtung robust ermitteln. Das Team hat durch diese tolle Leistung auch den zweiten Teil der „Technical Challenge“ gewonnen und steht als SIEGER der „Technical Challenge“ der RoboCup Logistics League fest (Bild).

Am Nachmittag starteten die Playoffs in denen das erste Spiel gegen Baby Tigers-R souverän mit 24:10 gewonnen werden konnte. In diesem Spiel wurde die robuste Maschinenerkennung erneut bestätigt und in der „Exploration“ die Maximalpunktzahl erzielt. Das zweite Spiel der Playoffs bestritt das Team gegen die in diesem Jahr favorisierten PYROs (Frankreich). Das Spiel ging denkbar knapp mit 40:22 verloren, wodurch ER-Force in seiner Playoff-Gruppe den zweiten Platz erreichte.

Diese hervorragende Platzierung bedeutet den Einzug ins kleine Finale bei dem unser Team morgen gegen den 6-fachen Weltmeister Carologistics (Aachen) um den dritten Platz spielt. Wir drücken die Daumen und Wünschen viel Glück!

RoboCup 2018 – Live Ticker 3. Spiel der Knockout-Phase ER-Force vs. ZJUNlict

Morgen, am 21. Juni, findet um 9 Uhr Ortszeit (Montréal), also 15 Uhr deutscher Zeit, unser drittes Spiel der Knockout-Phase statt. Der Gegner steht im Moment noch nicht fest, wird sich aber in den nächsten zwei Stunden herausstellen, wenn das Spiel von Immortals gegen ZJUNlict entschieden ist.

Jetzt steht es fest, wir werden morgen gegen ZJUNlict antreten.

Nachdem es einige Probleme mit dem PC gab, auf dem unsere Software laufen sollte, und es somit unmöglich ist ihn für die Strategie einzusetzen, haben wir jetzt eine (hoffentlich) gute Lösung gefunden. Wir haben einen anderen Laptop kurzfristig konfiguriert und hoffen, dass es keine Probleme gibt.

Jetzt kann es jeden Moment losgehen.
Wir spielen als gelbes Team und ZJUNlict als blaues.

1′: Anstoß für ZJUNlict.
Der AutoRef trifft fragwürdige Entscheidungen. Einmal sagt er es gäbe eine Botkollison, die aber nicht stattgefunden hat und ein anderes Mal wird angezeigt, dass wir zu viele Roboter auf dem Feld hätten, obwohl es nur 8 Bots waren.

2′: Vierte Botkollision  von ZJUNlict, sie bekommen eine gelbe Karte.

3′: Nachdem ZJUNlict uns bei einem Ballplacement behindert haben, nehmen sie ein Timeout, um einen ihrer Roboter zu reinigen.

4′: ZJUNlict verursacht das achte Mal eine Botkollision und kriegen ihre dritte gelbe Karte. Das bedeutet einen Strafstoß für uns, den unser Bot aber leider an den Pfosten setzt.
Fehlentscheidung vom AutoRef, der anzeigt, dass wir ins Aus gespielt haben, der Ball ist jedoch von einem ZJUNlict-Bot abgeprallt. Der Freistoß hätte uns gehört. Doch ZJUNlict schoss mit dem Freistoß ein Tor und es zählt. ZJUNlict geht in Führung mit 1:0.

5′: Wir gehen mit der sechsten gelben Karte für ZJUNlict in die Halbzeitpause. Das bedeutet, dass wir nach der Pause sofort einen Strafstoß bekommen sollten.

In der Halbzeit werden Akkus und Teamfarben getauscht. Außerdem wird überlegt irgendwie die Strategie besser zu machen, doch die Überlegungen werden verworfen.
Leider läuft das Spiel nicht so rund wie die letzten paar.
Nach Ablauf der Halbzeitpause wird noch über die vielen Fehlentscheidungen des AutoRefs diskutiert.

6′: Es geht weiter mit dem Anstoß für uns.
Als der Ball das erste Mal ins Aus geht, wird unser Strafstoß ausgeführt. Vorher gibt es aber noch einige Diskussionen zwischen Ref, Refbox und den Robothandlern.
Nach der Halbzeit werden auf einmal nicht mehr die 14 Botkollisionen für ZJUNlict angezeigt, sondern unsere sieben für sie. Das wird bei einer kurzen Pause von den Refs gefixt.
Unser Bot verschießt den Strafstoß und schießt rechts am Tor vorbei.

7′: Botkollision von ZJUNlict.

8′: ZJUNlict spielt ins Seitenaus und wir kriegen Ballplacement.
Strafstoß für ZJUNlict nach einer weiteren Botkollision und einer zugehörigen gelben Karte für uns. Sie treffen das Tor und so steht es jetzt 2:0 für ZJUNlict.

9′: Gefährliche Situation an unserem Strafraum wird aber gut geklärt.

10′: Der AutoRef setzt seine Folge von Fehlentscheidungen kontinuierlich fort, er pfeift wieder ein Botkollision, die unser Bot verursacht haben soll, obwohl er nicht mal einen gegnerischen Roboter berührt hat.
Auch die Kommunikation zwischen Ref und RefBox funktioniert nicht ideal.
Eine letzte Ecke für uns prallt an einem ZJUNlict-Bot ab und geht ins Aus.
Das Spiel ist zu Ende und ZJUNlict gewinnt mit 2:0.

Damit steht es jetzt fest, wir haben den vierten Platz auf dem RoboCup erreicht, der Weltmeisterschaft der (fußballspielenden) Roboter.

Insgesamt war es ein tolles Turnier mit sehr vielen schönen Spielen, nur das letzte war leider weniger erfreulich anzusehen.