Nachdem sich das Turnier auf der Bundesgartenshow mittlerweile dem Ende zugeneigt hat und wir einen hervorragenden zweiten Platz belegen konnten, möchten wir die Gelegenheit nutzen, kurz Revue passieren zu lassen.
Im Vergleich zum RoboCup 2023 in Bordeaux konnten wir unsere Performance mit den neuen Robotern unfassbar steigern: Die Funkprobleme konnten vollständig getilgt werden und unsere Roboter fuhren ihre Fahrbefehle so präzise aus wie schon seit Jahren nicht mehr. Hier zeigt sich einfach der Vorteil robuster Industrielösungen wie dem HBC-Funk im Vergleich zu unseren vergangenen Eigenlösungen.
Auch haben sich die Motorboard-Probleme hierdurch nahezu in Luft aufgelöst. Die Vermutung hier ist folgende: Wenn unsere Roboter keinen Funk erhalten, schalten sie zur Sicherheit alle Rad-Module ab, um Mensch und Maschine keine Gefahr zu sein. Hierdurch werden aber auch alle Rad-Motoren schlagartig abgewürgt und der durch sie noch zirkulierende Strom kann, infolge des elektrischen Prinzips für Induktivitäten, gemäß welchem der Strom durch Elektromotoren nicht instantan versiegen kann, zu Defekten in den Motor Controller Boards führen.
Haben wir also Funkprobleme, so werden auch die Module regelmäßig und unangekündigt abgeschalten. Funktioniert hingegen alles, so finden An- und Abschalt-Manöver allerhöchst kontrolliert bei Beginn und Ende eines Spiels statt: Die Motoren werden durch die KI zunächst zum Stillstand gebracht, danach werden die Module abgeschalten.
Abgesehen von diesen zwei Problemen liefen die neuen Roboter sehr wartungsarm — auch im Vergleich zu ihrer Vorgänger-Generation. Lediglich manche Motorstecker hatten Platinen-seitig Probleme gezeigt: Hier scheinen die Durchkontaktierungen der Pads auf unserem Power Distribution Board zu brechen, wodurch die Leistungsleitungen auf der Platine vom Motor abgetrennt werden. Dies konnten wir auch mittels Widerstandsmessungen beweisen.
Da wir auch schon bei unserer Schuss-Platine (derselbe Leiterplatten-Hersteller) Probleme hatten — damals löste sich der Lötstopplack an manchen Stellen bei fast allen Leiterbahnen ab — müssen wir uns hier ernsthaft überlegen, auf einen anderen Leiterplatten-Hersteller umzusteigen.
Trotzdem: Ein hervorragendes Turnier, welches die Lebensgeister nicht nur unserer Roboter, sondern auch von so manch einem Vereinsmitglied wieder neu entzündet hat. Der Tatendrang ist allen anwesenden Mitgliedern deutlich anzumerken. Und auch die positiven Entwicklungen der anderen Teams seit RoboCup — hier ist insbesondere RoboTeam Twente zu nennen, deren Spiel sich im letzten Monat um Dimensionen verbesserte — hat den Elan unserer Mitglieder nur noch weiter angefeuert. Und so wird nach dem letzten Spiel fleißig gemeinsam mit den anderen Teams das Turnier abgebaut.
Wir können es schon jetzt kaum erwarten, beim nächsten europäischen Event gegen all die großartigen Teams anzutreten, gegen welche wir dieses Wochenende spielen durften. Und so verbleiben wir mit einem herzlichen Bundesgartenciao aus Mannheim!